Hervorragende Referenten wurden von ihm zu Vorträgen nach Tecklenburg geholt. Viele eigene Veröffentlichungen in der Presse und in den Jahrbüchern des Kreises Steinfurt belegen überdies, dass Horst Wermeyer über die administrative Vereinsarbeit hinaus die kulturellen und historischen Belange Tecklenburgs nicht aus den Augen verloren, sondern intensiv begleitet und mitgestaltet hat. Gleich mehrere aktuelle Broschüren mit eigenen Beiträgen und umgesetzten Vorträgen wurden erfolgreich durch ihn initiiert.
Zusammengefasst war es Horst Wermeyer vergönnt, im Verlauf seiner über zwölfjährigen Tätigkeit eine überaus fruchtbare und lebendige Vereinstätigkeit zu gestalten.
Nach dem Ausscheiden von Horst Wermeyer ließ sich sein langjähriger Stellvertreter Dipl. Ing. Frank Bosse in das Amt des Vorsitzenden wählen. Er konzentrierte sich von Beginn an nicht nur auf die Vertiefung der bisherigen Angebote des Vereins, sondern ergänzte sie mit seiner neu zusammengestellten, deutlich jüngeren Vorstandsmannschaft. Die Erweiterung des Vorstands um Beisitzer brachte zusätzliche wertvolle Impulse und ließ eine bessere Aufgabenverteilung zu. Das führte nicht zuletzt zu einem kontinuierlichen und nennenswerten Anstieg der Mitgliederzahl. Das per Satzungsänderung zusätzliche Angebot der Familienmitgliedschaften führte überdies kontinuierlich zu einer deutlichen Verjüngung des Durchschnittsalters im Verein.
Bosse legte persönlich neben der Vertiefung der bisherigen Angebote Wert auf die Neuordnung und Ergänzung des unter Wermeyer begonnen Vereinsarchivs, das seiner Neigung zum Schreiben sehr entgegenkam. Der gebürtige Leipziger befasste sich von nun an intensiv mit der Geschichte Tecklenburgs: viele Aufsätze, Broschüren und einige Bücher – u. a. das umfangreiche Werk „Historische Altstadt von Tecklenburg“ – mit intensiven Blicken auf den Blick hinter die Mauern der Häuser und Familiengeschichten über Generationen hinweg sind dafür belegte Beispiele.
Als besonderes Highlight erwiesen sich auch die von Ehepaar Bosse bis ins Detail organisierten Mehrtagesfahrten vorrangig in die „neuen“ Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, die den Teilnehmern aus dem bisherigen „Westdeutschland“ neben dem Entdecken der landschaftlichen Schönheiten die Kenntnis der Geschichte und den schier unglaublichen Reichtum und Vielfalt der kulturellen Schätze offenbarten. Als ganz wichtiger Nebeneffekt lernten sich die Vereinsmitglieder auf diesen Fahrten untereinander besser kennen und verstehen.
Ein „Denkmal“ für das intensive Wirken von Frank Bosse hat er sich selbst mit dem, „Haus Im Grund“ gesetzt. Das alte Ackerbürgerhaus aus dem 17. Jahrhundert konnte er im November 2019 für den Verein erwerben, unter tatkräftigem Einsatz von mehr als zwei Dutzend Vereinsmitgliedern, die sich dafür begeistern ließen, mit mancherlei handwerklichem Geschick und fast 500 Arbeitsstunden in Eigenleistung restaurieren, ausbauen und schließlich unter Nutzung mancherlei öffentlicher Fördermittel und großzügiger privater Spenden schuldenfrei den Vereinsmitgliedern eineinhalb Jahre später im Jahr 2022 übergeben.
Im Jahr 2024 stellte Bosse sich nach fünfzehn Jahren Vorsitz nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung und „gab den Stab“ an seinen Nachfolger Axel Brewe weiter.
Schon 1922 gab es erste Überlegungen zur Gründung eines Heimatvereins in Tecklenburg, die alsbald in einen ersten Satzungs-Entwurf mündeten. Deshalb gilt das Jahr 1922 auch als offizielles Gründungsjahr. Als Vorläufer des Vereins kann man den Verschönerungsverein von 1888 in Erwägung ziehen, denn viele der heutigen Heimatvereine entstanden auf diesem Wege und nehmen das Gründungsdatum des örtlichen Verschönerungsvereins als Ausgangsjahr für Jubiläen in Anspruch. Auch der Heimatforscher und Schriftsteller F.E. Hunsche vertrat Berichten zufolge diesen Standpunkt.
Kurz nach seiner Sitzung am 9. November 1924 wurde der Geschichts- und Heimatverein Tecklenburg Anfang 1925 in das Tecklenburger Vereinsregister eingetragen. Einer der Gründungsväter und auch 1. Vorsitzender war der Bürodirektor Wilhelm Brewe. Er führte den Verein bis 1945, wobei durch Einflussnahme der Nationalsozialisten und in den Kriegsjahren das Vereinsleben vollständig zum Erliegen kam.
Am 30. Dezember 1946 berief nach Anerkennung des Vereins durch die britische Besatzungsmacht der damalige Bürgermeister Fritz Schleisiek eine Versammlung zur Neugründung des Vereins ein. Und so konnte Anfang Juni 1947 zu einer ersten Mitgliederversammlung nach dem Kriege eingeladen werden, in der u.a. Paula Banning zur neuen 1. Vorsitzenden und Wilhelm Strübbe zum neuen Schriftführer gewählt wurden. Das zu der Zeit bestehende vereinseigene Orchester spielte zum Tanz auf und umrahmte so den festlichen Anlass.
Es brauchte dann aber noch bis zum Januar 1978, dass Dr. Helmut Naumann als neu gewählter Vorsitzender eine schon im Jahre 1977 überarbeitete Satzung auf den Weg brachte. Durch die damit verbundene Neuausrichtung des Geschichts- und Heimatvereins wurden die notwendigen strukturellen Impulse für ein reges Vereinsleben geschaffen. Aus den Ideen von Dr. Naumann wuchsen vorbildliche Arbeitskreise, wurden die Vortragstätigkeit nach Kräften gefördert, Jahresausflüge zu Zielen mit geschichtlichem Bezug zu Tecklenburg durchgeführt, die Städtefreund- und Partnerschaft zwischen Tecklenburg und Chalonnes sur Loire maßgeblich mitgestaltet und Jahresgaben für die Mitglieder auf den Weg gebracht.
Am 26. Januar 1996 übernahm Horst Wermeyer den Vorsitz des Geschichts- und Heimatvereins. Seit seinem Amtsantritt ist es ihm mit großem Einsatz gelungen, das Ansehen des Vereins über die Stadtgrenzen Tecklenburgs hinaus maßgeblich zu steigern. Er hat bestehende Kontakte vertieft und erweitert und mit großem Erfolg die Vereinsbasis durch Werbung neuer Mitglieder gestärkt.
Im Jahre 1997 initiierte er die Gründung der Radwandergruppe, die sehr schnell zur größten Gruppe innerhalb des GHV wurde. Im selben Jahr fand sich auf seine Anregung hin auch erstmalig der Kreis der Wanderwegbetreuer zusammen. Sie inspizieren für die Stadt Tecklenburg regelmäßig die Wanderwege A1 bis A6, schneiden in begrenztem Umfang Wildwuchs zurück und melden Schäden oder die Notwendigkeit umfangreicherer Sicherungsmaßnahmen zur Behebung an die Stadtverwaltung. Auch ein Domizil für das Archiv des GHV wurde mit einem Raum in der Legge endlich gefunden und von der Stadt angemietet.
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